Das Sokratische Gespräch bei Leonard Nelson

Durch Nelsons Bemühungen erfährt die sokratische Methode entscheidende Veränderungen. Anders als Sokrates in den Dialogen Platons, der meist nur mit einer Person sprach, hat Nelson das Gespräch nach sokratischer Methode von vornherein als einen Austausch von Gedanken unter mehreren Wahrheitssuchenden konzipiert, wobei der Lehrer nur jeweils so lange nötig ist, bis die Lernenden das Selberdenken so gut entwickelt haben, „daß sie eines Tages das Alleingehen wagen dürfen, weil sie die Obacht des Lehrers durch die eigene Obacht ersetzen“ (vgl. Nelson 1996, S. 25).

Am 11. Dezember 1922 hält Leonard Nelson bei der Pädagogischen Gesellschaft in Göttingen eine Rede mit dem Titel Die sokratische Methode. Zu Beginn dieses Vortrags gibt Nelson zu bedenken, dass die sokratische Methode nur schwer und unzureichend monologisch zu vermitteln ist.

Ich fühle mich daher in ähnlicher Verlegenheit wie etwa ein Geiger, der auf die Frage, wie er das Geigen zustande bringe, wohl von seiner Kunst etwas vorführen kann, aber nicht in Begriffen auseinandersetzen kann, wie man das Geigen anfängt.Die sokratische Methode ist nämlich nicht die Kunst, Philosophie, sondern Philosophieren zu lehren, nicht die Kunst, über Philosophen zu unterrichten, sondern Schüler zu Philosophen zu machen. Wollte ich daher von der sokratischen Methode eine rechte Vorstellung geben, so müsste ich meine Rede hier abbrechen und, statt Ihnen etwas vorzutragen, mit Ihnen eine philosophische Frage nach sokratischer Art behandeln. Aber wie sagte Platon? Nur ein ‚lange Zeit fortgesetzter, dem Gegenstand gewidmeter Verkehr’ lässt das Licht der philosophischen Erkenntnis aufleuchten.So greife ich denn – mit Rücksicht auf die Kürze der mir zur Verfügung stehenden Zeit – doch zum Wagnis einer Schilderung der sokratischen Methode, zu dem Versuch, Ihnen durch Worte ihren Sinn und ihre Bedeutung nahe zubringen“ (Nelson 1996, S. 6).

Nelson verwendet den Begriff „sokratische Methode“ auf zweierlei Weise: Zum einen ist damit die geistige Hebammenkunst gemeint, die Kunst, die ein Lehrender im Gespräch anwendet, den Schülern zu Erkenntnissen aus sich selbst heraus zu verhelfen. Zum andern ist damit eine Methode des philosophischen Denkens, nämlich das Herauslösen der allgemeinen philosophischen Wahrheiten aus den Beurteilungen konkreter Fälle durch das Verfahren der regressiven Abstraktion gemeint. Diesen Weg der Erkenntnisgewinnung sieht Nelson in der Traditionsreihe Sokrates – Platon – Kant – Fries (vgl. Heckmann 1993, S. 92).

Die andere Seite der sokratischen Methode, wie Nelson sie sich vorstellt, ist die pädagogische Methode, Schüler philosophisches Denken zu lehren, und das bedeutet nach dem ersten sokratischen Grundsatz: sie den Weg des Abstrahierens gehen zu lernen. Hierbei gilt der zweite sokratische Grundsatz, der der Selbsttätigkeit: die philosophische Einsicht gewinnt nur, wer den Weg der Abstraktion im eigenen Geiste sucht und findet (vgl. Heckmann 1993, S. 92).

Nelson nutzt die sokratische Methode, wie schon erwähnt nicht nur im Gespräch von Angesicht zu Angesicht, sondern sucht als Gesprächsleiter einer Gruppe von Schülern, diese ohne zu belehren, auf den Weg des Selbstdenken zu weisen und nur durch den Austausch der Gedanken eine Kontrolle einzuführen, die der Selbstverblendung entgegenwirkt (vgl. Nelson 1996, S. 21 f.).

Wie nun ein solches Lehrgespräch geführt wird, bei dem die inhaltliche Entwicklung den Schülern überlassen wird, kann bereits ansatzweise an einer Stelle bei Platon im oben bereits betrachteten Laches - Dialog verdeutlicht werden. Nachdem Laches erkannt hat, dass seine Aussagen unzulänglich sind, wendet sich Sokrates Nikias, ebenfalls ein Feldherr wie Laches, zu (vgl. Loska 1993, S. 156 ff.).

Nikias: Oft habe ich dich sagen gehört, darin wäre jeder von uns gut, worin er klug ist, worin aber dumm, darin auch schlecht.
Sokrates: Wahr ist, beim Zeus, was du sagst, o Nikias
Nikias: Also wenn der Tapfere gut ist, ist er offenbar auch klug?
Sokrates: Hast du gehört, o Laches?

Laches wird damit ins Gespräch mit einbezogen.

Laches: Ich habe wohl, nur verstehe ich eben nicht sehr, was er meint
Sokrates: Ich aber glaube es zu verstehen, nämlich mich dünkt der Mann zu meinen, die Tapferkeit sei irgendeine Klugheit.
Laches: Was doch für eine Klugheit, o Sokrates?

Laches wendet sich nicht an Nikias, der die Behauptung aufgestellt hat.

Sokrates: Willst du das nicht von diesem lieber erfragen?
Laches: Das tue ich.
Sokrates: So komm denn, o Nikias, und sage ihm, was denn für eine Klugheit die Tapferkeit sein soll nach deiner Rede. Denn die des Flötenbläsers ist sie doch nicht?
Nikias: Keineswegs.
Sokrates: Auch dessen nicht, der die Lyra spielt?
Nikias: Ebensowenig.
Sokrates: Also was für eine Erkenntnis ist sie denn und wovon?
Laches: Ganz recht fragst du ihn das, o Sokrates, und er sage also, was für eine er behauptet, das sie sei.

Laches spricht immer noch nicht direkt zu Nikias. Es ist die Autoritätsperson Sokrates, an die er sich wendet.

Nikias: Diese, o Laches, die Erkenntnis des Gefährlichen und Unbedenklichen im Kriege sowohl als in allen anderen Dingen.
Laches: Was für ungereimte Dinge er redet, o Sokrates!

Nach dieser Äußerung des Laches kann Sokrates den Dialog mit Nikias in der Sache nicht einfach weiterführen.

Sokrates: Weshalb meinst du denn das, o Laches?
Laches: Weshalb? Klugheit ist doch wohl etwas ganz anderes als Tapferkeit!
Sokrates: Nein, meint eben Nikias.
Laches: Freilich meint er nein, und eben das ist verwirrt geredet.

Jetzt ist die Meinung des Nikias bloßer Gesprächsgegenstand zwischen Sokrates und Laches.

Laches: So laß uns ihn belehren, aber nicht schmähen.
Nikias: Freilich nicht. Aber Laches dünkt mich nur zu wünschen, daß ich mich auch als einen zeigen möchte, der nichts sagt, weil er sich eben als einen solchen gezeigt hat.
Laches: Allerdings, o Nikias, und ich will wenigstens versuchen, es zu beweisen;.

Nun ist der entscheidende Punkt erreicht, Laches führt jetzt das Sachgespräch unmittelbar mit Nikias.

Laches: denn du sagst auch nichts. Nämlich gleich in Krankheiten, erkennen da nicht die Ärzte das Gefährliche? Oder scheinen dir die Tapfern es zu erkennen? Oder nennst du die Ärzte tapfer?
Nikias: Keineswegs.
Laches: Auch wohl nicht die Landwirte, glaube ich; wiewohl das im Ackerbau Fruchtbare gerade diese erkennen, und auch so erkennen alle Gewerbetreibenden jeder in seiner Kunst das Gefährliche und das Unbedenkliche; aber keineswegs sind sie deshalb tapfer.
Sokrates: Was dünkt dich Laches zu sagen, o Nikias? Es sieht doch aus, als sagte er etwas.
Nikias: Er sagt auch wohl etwas, aber nur nichts Richtiges.
Sokrates: Wieso?
Nikias: Weil er meint, die Ärzte wüßten noch etwas mehr von den Kranken, als daß sie sagen können, was ihnen gesund ist und ungesund; in der Tat aber wissen sie nur dieses. Ob aber einem eben dies gefährlich ist, das Gesundsein mehr als Kranksein, glaubst du o Laches, daß dies die Ärzte wissen? Oder meinst du nicht, daß es vielen besser ist, von der Krankheit nicht aufzukommen als aufzukommen? Hierüber nämlich erkläre dich: behauptest du, daß es für alle besser ist zu leben und nicht für viele besser, zu sterben.
Laches: Ich dieses letztere.
Nikias: Welchen also das Sterben dienlich ist, glaubst du, daß denen dasselbe gefährlich ist, wie welchen das Leben?
Laches: Nicht ich.
Nikias: Und diese zu erkennen schreibst du den Ärzten zu oder irgendeinem, der ein anderes Geschäft außer dem, der sich auf das Gefährliche und Unbedenkliche versteht und welchen eben ich tapfer nenne?
Sokrates: Merkst du nun, o Laches, was er meint?
Laches: O ja, (...)

In dieser Passage des Dialogs greift Sokrates nicht nur zu inhaltlichen Fragen. Er führt vielmehr gesprächsteuernde Fragen ein. Wenn er Fragen stellt wie z. B. Weshalb meinst du denn das, o Laches? oder Merkst du nun, o Laches, was er meint?, beziehen sich diese nicht auf den Gesprächsinhalt, sie haben vielmehr den Zweck, auf den Gesprächsprozess einzuwirken. Solche gesprächsteuernde Fragen fordern zur Stellungnahme zu aufgestellten Behauptungen auf, zu einer Begründung warum diese Behauptung aufgestellt wird; sie dienen zur Rückmeldung wie der Gedankengang des einen vom anderen verstanden wurde und zur Präzisierung des geäußerten Gedankens (vgl. Loska 1993, S. 159 f.).

Das Nelson nicht belehrt, er also keine Antworten gibt, hat er mit Sokrates gemein, aber im Gegensatz zu Sokrates stellt Nelson seinen Schülern keine inhaltlichen Fragen, worunter bei ihm philosophische und mathematische Fragen fallen. Er schließt damit Fragen aber nicht generell aus; vielmehr gibt er einige Fragen an (vgl. Nelson 1996, S. 26):

  • Hat jemand eine Frage?“

  • Wer hat verstanden, was eben gesagt worden ist?“

  • Was hat die Antwort mit der Frage zu tun?“

  • Auf welches Wort kommt es Ihnen an?“

  • Wer hat zugehört?“

  • Wissen Sie selbst noch was sie eben gesagt haben?“

  • Von welcher Frage sprechen wir eigentlich?“

Alle diese Fragen sind keine inhaltliche Fragen, sie können alle unter dem Begriff gesprächsteuernde Fragen gefasst werden (vgl. Loska 1993, S. 161 ff.).

Nelson unterscheidet bei der Durchführung des Unterrichts nach sokratischer Methode, dem er den Status eines Experiments zuweist, zwischen Anforderungen an den Lehrer und Anforderungen an die Schüler. Ein Regelwerk, das den an Sokratischen Gesprächen Beteiligten an die Hand gegeben werden könnte, hat Nelson jedoch nicht hinterlassen. Doch ist es möglich einige Regeln, die nach Nelson konstitutiv für die sokratische Methode sind, aus seinen Schriften und Protokollen der Teilnehmer zu rekonstruieren. In seiner Rede wendet er sich zunächst den Aufgaben zu, die sich den Lehrern in sokratischen Gesprächen stellen. Die erste Regel ergibt sich für ihn aus dem Ziel, zum Selberdenken zu ermutigen. Nach Nelson muss diese Regel zweifelsfrei gelten.

Ohne hier die Frage zu beantworten, welche Einflüsse sonst hier in Betracht kommen, wollen wir jedenfalls das eine festhalten: daß ein unbedingt auszuschaltender Einfluß derjenige ist, der von den Urteilen des Lehrers ausginge. Gelingt die Ausschaltung dieses Einflusses nicht, dann ist alle weitere Mühe eitel. Der Lehrer hat alles getan, was an ihm ist, dem eigenen Urteil durch Anbietung eines Vorurteils zuvorzukommen. (...)
Wenn wir festhalten, daß es dem philosophischen Unterricht nicht darum geht, Lösungen zu häufen, überhaupt nicht darum, Resultate aufzustellen, sondern nur darum, die Methode der Lösung kennen zu lernen, so bemerken wir sofort, daß die Aufgabe des Lehrers nicht die des Führers sein kann in dem Sinn, daß er die Mitarbeiter vor Irrwegen und Unfällen schützt; auch nicht in dem Sinn, daß er vorangeht – in der Erwartung, daß sie dadurch in den Stand gesetzt werden, den gleichen Weg künftig allein zu finden. Nein, hier hängt alles von der Kunst ab, die Schüler von Anfang an auf sich zu stellen, sie das Selbstgehen zu lehren, ohne daß sie darum allein gehen, (...)“
(Nelson 1996, S. 24 f.).

Zu der zweiten Aufgabe des Lehrers gehört es, dass der Lehrer, der selbst keine philosophischen Fragen stellt und keine Lösungen aufzeigt, zwischen den Schülern ein Frage- und Antwortspiel entfesselt. Dies geschieht z. B. durch die einleitende Äußerung: „Hat jemand eine Frage?“ (vgl. a. a. O., S. 26). Auch wenn seine Schüler schweigen, muss der Lehrer, der nach sokratischer Art unterrichten will, standhaft sein. Wenn sich keine Fragen bei den Schülern einstellen, wird er warten, bis die Fragen sich einstellen.

Durch diese Lenkungsmaßnahmen sorgt der Lehrer dafür, dass wichtige Fragen klar herausgearbeitet werden und dass Schritt für Schritt an der Beantwortung der Frage gearbeitet werden kann. Der Lehrer wird bestrebt sein, seine eigene Einschätzung der Fragen für den Ablauf des Gesprächs nutzbar zu machen.

Was aber nur heißt: Er wird aufschlußreiche Fragen, oder solche, die bei ihrer Behandlung typische Fehler ans Licht ziehen, in den Vordergrund treten lassen, indem er etwa an eine solche Frage eine weitere anknüpft: ‚Wer hat verstanden, was eben gesagt worden ist?’“ (a. a. O.)

Zu der dritten Aufgabe des Lehrers gehört, dass er, wie Sokrates, alle Irrwege seiner Schüler auf der Suche nach mehr Klarheit hinnimmt. Nelson verlangt von den Lehrenden die gleiche Ruhe, wie Sokrates sie aufbringt, wenn er seine Gesprächspartner statt zu raschem Erkenntnisgewinn erst recht in die Verwirrung führt. Nelson gibt hierbei jedoch zu bedenken:

Aber viele erlahmen und werden überdrüssig, wenn ihre Kenntnisse verschmäht werden, wenn die ersten selbständigen Schritte sie nicht vorwärts bringen. Der philosophische Lehrer, der nicht den Mut hat, seine Schüler vor diese Probe der Verwirrung und Entmutigung zu stellen, beraubt sie nicht nur der Fähigkeit, die Widerstandskraft auszubilden, deren der Forscher bedarf, er täuscht sie über ihr eigenes Können und macht sie unehrlich gegen sich selbst“ (a. a. O., S. 29).

Die vierte Anforderung beschreibt, wie ein auf sokratische Weise Lehrender die Übung seiner Schüler bei der Wahrheitssuche zu begleiten hat. Nach der Verwirrung der Gruppe, nach dem Eingeständnis des Nichtwissens, verhilft der Lehrer den Schülern, den Weg der regressiven Abstraktion selbst zugehen.

Von seinen Schülern verlangt Nelson, sich auf einen Arbeitsvertrag einzulassen. Holger Franke hat die Anforderungen die Nelson an die Teilnehmer eines Sokratischen Gesprächs stellt, aus historischen Quellen rekonstruiert. Franke unterscheidet zwischen technischen und inhaltlichen Regeln. Im Rahmen des Arbeitsvertrages werden von Nelson die folgenden Anforderungen an die Schüler gerichtet:

Als technische Teilnehmerregel stellte Nelson folgende Regeln auf:

  1. Jeder Teilnehmer muß pünktlich zum Gespräch erscheinen.

  2. Jeder Teilnehmer muß regelmäßig zum Gespräch erscheinen. Ein Fortbleiben ist nur in Fällen höherer Gewalt (z. B. Krankheit) zu rechtfertigen.

  3. Jeder Teilnehmer muß laut sprechen und soll sich möglichst kurz fassen.

  4. Jeder Teilnehmer muß sich verständlich ausdrücken.

  5. Jeder Teilnehmer muß zur Selbstkontrolle ein Protokoll anfertigen“ (Franke 1991 zit. nach Horster 1994, S. 31).

Franke rekonstruiert überdies die inhaltlichen Regeln für die Teilnehmer:

1. Jeder Teilnehmer muß sich aktiv am Gespräch beteiligen. Dies bedeutet:

      a)Jeder Teilnehmer muß die Bedeutung der gesprochenen Worte als auch die zu behandelnde Frage auffassen.
      b)Jeder Teilnehmer muß sich äußerlich am Gespräch beteiligen, d. h. er darf nicht schweigen.

2. Jeder Teilnehmer hat das Recht, alles anzusprechen, was er bei der Behandlung des Problems glaubt sagen zumüssen. Hierzu zählt insbesondere das Recht, darauf hinzuweisen, etwas nicht verstanden zu haben.
3. Jeder Teilnehmer muß sich von vorgefassten Meinungen über die Probleme, welche behandelt werden, freimachen und offen sein.
4. Kein Teilnehmer darf versuchen, ein Ergebnis durch Berufung auf Autoritäten zu begründen“
(a. a. O.)

Diese Regeln werden in modifizierter Weise von Heckmann übernommen und explizit von ihm dargestellt. Darauf wird im folgenden Abschnitt eingegangen.

Nelson macht am Ende seiner Rede deutlich, wie umfassend er die Anwendbarkeit der sokratischen Methode denkt:

Es mag einer sagen: Es gibt überhaupt kein Verstehen bei irgendeinem Unterricht. Das läßt sich vertreten. Aber darüber sprechen wir Pädagogen nicht. Wir gehen hier von der Möglichkeit eines sinnvollen Unterrichts aus. Und da kommen wir zu dem Schluß, daß, wenn anders es überhaupt eine Gewähr für das Verstehen einer Sache gibt, der sokratische Unterricht solch Gewähr übernimmt. Und damit haben wir mehr gewonnen, als wir suchten. Denn dieser Schluß gilt ja nicht nur für die Philosophie, sondern für jedes Fach, wo überhaupt von Verstehen die Rede sein kann“ (Nelson 1996, S. 41).

Als Leonard Nelson 1922 seine Rede über die sokratische Methode hält, ist unter seinen Zuhörern auch Gustav Heckmann. Nach dieser Rede ist Heckmann klar, dass er die sokratische Methode, wie sie ihm von Nelson beschrieben worden war, lernen will. Von diesem Zeitpunkt an macht Heckmann das Sokratische Gespräch zum zentralen Inhalt seiner Arbeit.